A Toast to you in Heaven!

Am 5. September 1946 erblickte Farrokh Bulsara in Sansibar das Licht der Welt. Er sollte nicht nur meine Jugend, sondern eine ganze Generation aus den 60ern und 70ern musikalisch begleiten, begeistern und inspirieren.

Sie kennen Farrokh Bulsara, einen der begnadetsten Sänger und Musiker der Rockgeschichte nicht? Nun, vermutlich nicht unter seinem richtigen Namen. Bestimmt aber als Freddie Mercury, Leadsänger der legendären Rockband QUEEN. Spätestens jetzt werden die einen in Begeisterung ausbrechen und die anderen schimpfen, sie hätten diesen Selbstdarsteller nie ausstehen können. Freddie Mercury polarisierte Zeit seines Lebens. Mit seinem ausschweifenden Lebensstil, seiner opulenten Musik, den Musikvideos, die ihrer Zeit weit voraus waren und einer unverwechselbaren Stimme, die man liebte oder hasste.

Ich kam mit ungefähr 14 Jahren zum ersten Mal in Kontakt mit QUEEN. Damals erschien «A Day at the Races», deren 5. Studioalbum. Darauf hatten Gitarrist Brian May, Bassist John Deacon, Schlagzeuger Roger Taylor und Sänger Freddie Mercury die Klassiker «You Take my Breath Away» oder «Somebody to Love» verewigt. Ein Jahr früher, 1975, erschien bereits der Klassiker «A Night at the Opera» mit dem Übersong «Bohemian Rhapsody». Mit diesem Album hatten sich QUEEN definitiv unsterblich gemacht.
Von da an gab es für mich keine Alternative in Sachen Rock mehr. Freddie Mercury und QUEEN waren für mich das Allergrösste. ELO, Moody Blues oder The Sweet konnten noch knapp folgen. Aber in meiner Gunst blieb der Vorsprung der vier Briten um Freddie stets uneinholbar. Am 2. Juli 1986 durfte ich QUEEN in Zürich live erleben. Eine Extravaganza sondergleichen und bis heute unvergesslich. Umso trauriger war für mich der 24. November 1991, als Freddie Mercury verstarb. Irgendwie ging damals ein Stück Musik für mich zu Ende. Ich sah QUEEN (ohne Bassist John Deacon) noch einmal, in Basel. Aber trotz aller wundervoller Songs und fantastischem Gitarrenspiel von Brian May – ohne Freddie war die Seele der Band weg. Nach der „Bohemian Rhapsody“ (mit cleverer und berührender Einspielung alter Videoaufnahmen mit Freddie Mercury) verliess ich mit meiner Frau die Halle und wusste: „Das war’s mit QUEEN für mich“.

Geblieben ist für mich die Erinnerung an eine unverwechselbare Stimme, eine Kreativität und Musikalität die seinesgleichen sucht und einen charismatischen Sänger, der sein Publikum nicht nur begeisterte, sondern geradezu im Griff hatte. Ein Showman, den man, so meine Meinung, in der Rockwelt von heute nicht mehr findet.

Morgen, am 5. September 2016, wäre Farrokh Bulsara, alias Freddie Mercury, 70 Jahre alt geworden. Wetten, dass er heute noch mit QUEEN (die ja wieder auf Tournee sind) wie ein Berserker über die Bühne wirbeln würde? Aber andererseits ist ein 70jähriger Freddie kaum vorstellbar. Irgendwie passt das Bild des kurzen, heftigen Lebens zu ihm.

Therefore, Freddie: a toast to you in heaven. Thank you for the music and joy you brought to me and the entire world!

Bild: by myself